Mach mit, mach’s nach, mach’s besser

Die Fuckparade im elften Jahr. Wir werden gemeinsam ein Zeichen setzen mit dieser subkulturellen Demonstration. Die Subkultur legt vom Mainstream verdrängte Probleme offen, arbeitet sie auf. Sie lebt Toleranz durch Vielfalt und Andersartigkeit, schafft Kunst und Kultur ohne beschränkende kommerzielle und gesellschaftliche Zwänge. Dies wird in Berlin insbesondere durch alternative Wohn- und Kulturprojekte wie z.B. dem Schwarzen Kanal e.V., der Köpi, New Yorck und dem Bethanien ermöglicht. Unsere Wegstrecke setzt seit vielen Jahren politische Akzente entlang bedrohten Projekten, etwa mit der Clubbegräbnis-Tour.

Die Fuckparade versteht sich als offener Interessenverbund politisch und subkulturell aktiver Künstler und Gruppierungen der unterschiedlichsten Musik- und Kunstszenen. Sie ist uneingeschränkt jedem zugänglich, der kulturelle Vielfalt, persönliche Freiheit und gesellschaftliche Toleranz als grundlegende Wertvorstellungen teilt und verbreitet. Gleichzeitig distanziert sich die Fuckparade ausdrücklich von Ausgrenzung, Intoleranz und Faschismus. No Nazis, anywhere! Weder auf der Straße noch im Parlament!

Trotz des ungeheuren Leerstands von Bürogebäuden und Gewerbeimmobilien in der Innenstadt Berlins wird im Rahmen der Stadtentwicklungspläne rund um die Spree am Ostbahnhof, Osthafen und in Alt Stralau ein überdimensioniertes und überflüssiges Bauvorhaben umgesetzt, welches die dortige soziale und kulturelle Infrastruktur verdrängt. Seit 1998 nutzen z.B. AnwohnerInnen und Akteursgruppen das ehemalige RAW-Gelände in Berlin-Friedrichshain. Die kreative Vielfalt der Projekte und Angebote hat das soziale und kulturelle Angebot des Bezirks nachhaltig und kontinuierlich bereichert und das mehrfach EU-weit als Best-Practice-Modell ausgezeichnete soziokulturelle Areal zu einer überregionalen Bekanntheit gemacht. Auch die alternativen Wohnprojekte wie der Wagenplatz sind bedroht und brauchen im Fall neuer Eigentumsverhältnisse tatkräftige Unterstützung. Ebenso wie die anderen akut bedrohten Projekte in Berlin.

Für temporäre kulturelle Projekte müssen unbürokratische Wege geschaffen werden, um legal arbeiten zu können. Bleibt aktiv im Kampf um Freiräume, bleibt solidarisch mit gefährdeten Projekten wie dem Revaler 5-Eck, Rigaer 94, XB-Liebig, Schwarzer Kanal, Linienstraße 206 – wir bleiben alle! Berlin braucht eine nach allen Seiten offene und kulturell vielfältig ausgerichtete Stadtplanung ohne Seilschaften.

„Illegale“ Clubs sind kein Selbstzweck, sondern stellen eine Kapitulation vor dem zeitlichen und bürokratischen Aufwand dar, der spontane oder zeitlich begrenzte Projekte unmöglich macht. Die Raumnot für solche temporären Projekte wird verschärft durch gezielte Schließungen, wie im Fall des Cassiopeia Cubes und des Ballhauses Ost.

Hinzu kommen jedes Jahr diverse pauschal begründete, erfolglose Razzien in Clubs wie z.B. dem Fate Club, die den Betreibern das Leben und Überleben schwer machen.

Die Fuckparade ist gegen GHB-Missbrauch, gegen Nazis, gegen Vorratsdatenspeicherung und vor allem gegen Media Spree!

Kontakt:


www.fuckparade.org