Fuckparade Flyer 2003: Vorderseite

Fuckparade Flyer 2003: Rückseite

Fuckparade 2003

Berlin-Alexanderplatz, Samstag, 5. Juli 2003, 14:00 Uhr.

  • Für das Recht auf Nutzung des öffentlichen Raumes und selbstbestimmtes Leben
  • Das Ende der Ausgrenzung und Kriminalisierung kultureller Minderheiten: Keine Party ist illegal!
  • Gegen eine Einengung des Demonstrationsrechts
  • Stoppt den Sicherheitswahn!

Das 7. Jahr Hateparade, Fuckparade! Und kein Ende in Sicht

... und immer noch kämpfen wir in einem Staat, der aktive Menschen mit positiver Attitüde daran hindert und behindert, eine selbstbestimmte Ausdrucksform von pazifistischen Protest zu benutzen.

... und immer noch kämpfen wir für unser Recht auf freie Meinungsäußerung mit Hilfe der Musik, die wir verstehen.

... und immer noch kämpfen wir für unsere Freiheit, die mit nichts aufzuwiegen ist.

Wir benötigen keine Behörden, die uns vorschreiben wollen, was eine sogenannte Außenwirkung hat und was nicht. Uns interessieren auch keine schwammig formulierten Behördenparagraphen, die nach Gutdünken und Sympathien hin und her interpretiert werden.

7 Jahre, und immer noch kämpfen wir für eine Gesellschaft, die sich nicht an neurotischen und teils paranoiden Gesetzen oder pseudointellektueller Dialektik orientiert, sondern sich an der größtmöglichen Offenheit und Toleranz misst.

Medien, Parteien und Konzerne denken immer globaler auf der Suche nach Gesetzeslücken und Märkten, die sie beeinflussen und benutzen können. Wir werden durch die tagtägliche Reizüberflutung in unserem Denken immer mehr in die kleine Welt des blanken Überlebens gedrängt. Uns wird die Luft genommen, kritisch über die Flut an Nachrichten, Meldungen, Gesetzesänderungen, Steuerreformen und Skandalen nachzudenken und uns dazu demokratisch zu äußern.

Der öffentliche Raum wird im Zuge der globalen Kommerzialisierung immer weiter privatisiert, auch hier werden wir durch Zäune und Zugangsberechtigungen beschnitten.

Wir sehen uns als Subkultur, als gesellschaftlich nicht verwertbarer Auswurf der sogenannten „hohen Kultur“, die in unserem Land immer noch unzeitgemäß mit Millionen subventioniert wird. Subkultur? Sind wir denn wirklich noch die Subkultur? Oder wird uns bewusst die Möglichkeit genommen, hochkulturell in Erscheinung zu treten, weil wir der Definition des Kulturbegriffs einiger weniger nicht entsprechen?

In dieser Zeit, in der die Demokratie immer mehr durch Sicherheitswahn abgelöst wird, in der Künstler durch Sponsoring vereinnahmt und gesteuert werden, in der Politik immer mehr durch die Industrie gesteuert wird, wollen wir mit unserem Medium der Kommunikation, der Musik, eindeutige Akzente setzen und fordern daher:

  • Das Recht auf Nutzung des Öffentlichen Raumes und selbstbestimmtes Leben
  • Das Ende der Ausgrenzung und Kriminalisierung kultureller Minderheiten: Keine Party ist illegal!
  • Keine Einengung des Demonstrationsrechts
  • Ein Ende des Sicherheitswahns!

Lärmt mit bei der Fuckparade, bringt Transparente und Spaß mit!